19.08.21
Betrüger verlangen Paysafecard Codes von Verkäufern auf Kleinanzeigen Plattformen
Betrüger, die sich auf Kleinanzeigeplattformen als Kaufinteressenten ausgeben, haben angeblich ein Transportunternehmen für die Übergabe des Kaufpreises in bar und die Abholung der inserierten Ware an der Haustüre beauftragt. Für die Deckung der Kosten soll der Verkäufer Paysafecard Guthaben kaufen und an das angebliche Transportunternehmen schicken. In Tat und Wahrheit sind die Betrüger aber nur an den Paysafecard Codes interessiert. Eine Lieferung des Bargeldes und die Abholung des Verkaufsgegenstandes finden nie statt.
Aktualisiert
25.08.21, 11.30 Uhr
Die Betrugsmasche
Die Betrüger melden sich bei Verkäufern auf Kleinanzeigeplattformen und bitten die Kommunikation ausserhalb der Plattform auf “privaten" Mailadressen weiterzuführen. Dies tun sie, um sich der Kontrolle durch die Plattform zu entziehen.
Sie geben vor, sehr interessiert am Verkaufsgegenstand zu sein. Angeblich hätten Sie aber schlechte Erfahrungen mit online Käufen gemacht und daher ein spezialisiertes “Transportunternehmen” damit beauftragt, den Kaufpreis in bar an der Haustüre zu überreichen. Bei dieser Gelegenheit würde dann das “Transportunternehmen” den Verkaufsgegenstand gerade mitnehmen.
Das “Transportunternehmen” verlange aber vom Verkäufer eine Kostenbeteiligung, die in Paysafecard Codes geleistet werden müsse. Damit der Verkäufer keinen Verlust mache, gibt der Betrüger vor, dass er dem angeblichen "Transportunternehmen" zusätzlich zum Kaufpreis auch noch die Kosten des Verkäufers überwiesen habe. Diesen Betrag erhalte er dann an der Haustüre zusammen mit dem Verkaufspreis zurück.
Die Betrüger untermauern ihre angebliche Seriosität mit einer gestohlenen Kopie einer wirklich existierenden Identitätskarte und einer Kopie der angeblich gelisteten Paysafecard Zahlung. Ausserdem verschicken sie gefälschte Mails die angeblich vom “Transportunternehmen” stammen.
Geht der Verkäufer auf den Handel ein, kauft die verlangten Paysafecard Guthaben und übermittelt die Codes wie gefordert an das angebliche “Transportunternehmen”, so ist das Geld weg.
Beschwert sich der Verkäufer, so melden sich die Betrüger dreist zurück, stellen eine Rückzahlung in Aussicht, fordern aber, dass der Verkäufer ein Anibis Konto eröffnet und die Zugangsdaten den Betrügern zur Verfügung stellt.
Was Sie tun sollten
- Bei Verkäufen auf Kleinanzeigeplattformen sollten SIE den Versandweg (idealerweise versichert) und den Bezahlweg vorgeben. Lassen Sie sich nicht zu anderen Diensten/Zahlungen hinreissen.
- Schicken Sie nie Guthaben- oder Authentifizierungs-Codes weiter, wenn Sie bezüglich des Empfängers keine 100% Sicherheit haben.
- Dies gilt ebenfalls für Kopien von amtlichen Dokumenten. Sie können nie Gewissheit haben, was mit diesen Dokumenten im Anschluss passiert.
- Klicken Sie auf keinen Fall auf beigefügte Links und geben Sie keine sensiblen Daten bekannt.
Ich habe bereits Geld überwiesen
- Sind Sie auf die Masche hereingefallen, so prüfen Sie beim Zahlungsmittelanbieter (z.B. PAYSAFECARD.COM), ob Sie diese noch sperren können.
- Melden Sie den Vorfall auf jeden Fall beim entsprechenden Anbieter für das involvierte elektronische Zahlungsmittel.
- Haben Sie bei Anibis ein Konto erstellt und die Zugangsdaten an die Betrüger weiter gegeben, so informieren Sie Anibis.
- Sollte Ihnen ein finanzieller oder anderweitiger Schaden entstanden sein, begeben Sie sich nach telefonischer Voranmeldung zu Ihrer örtlichen Polizeistelle und erstatten Sie eine Anzeige.