09.09.19
Romance Scam - Liebesbetrug über das Internet - der moderne Heiratsschwindel
Die verhängnisvolle Beziehung beginnt im Internet. Das Opfer wird vom Täter über soziale Medien kontaktiert, erhält Komplimente, verliebt sich und lässt sich auf eine Internetbeziehung ein. Langsam wird eine innige Vertrauensbeziehung aufgebaut. Wegen angeblicher Notlagen des Täters wird bald die Frage nach Geld gestellt. Solange Geld überwiesen wird, dauert die angebliche Liebesbeziehung an. Stoppt der Geldfluss, ist nebst dem bezahlten Geld auch die Liebe weg.
Aktualisiert
21.05.21, 14.15 Uhr
Die Betrugsmasche
Bei dieser Betrugsmasche wird die grosse Liebe vorgegaukelt. Die Täter, welche sich häufig als sich im Ausland befindende Armeegeneräle, Ärzte oder Ingenieure ausgeben, suchen sich ihre Opfer auf Datingseiten, Internet-Singlebörsen oder in anderen sozialen Netzwerken aus.
Während die Frauen und Männer von der Liebe geblendet sind, wollen die Betrüger nur eines, nämlich das Geld der Angeschriebenen. Damit sie dieses bekommen, senden sie täglich charmante Botschaften, machen Komplimente, telefonieren mit den Personen und umgarnen sie mit allen möglichen Versprechen. Dies geht von der Verabredung bis hin zu einem Heiratsversprechen. Nachdem sie sich das Vertrauen erschlichen haben, bitten sie ihre Opfer wegen angeblicher Notlagen um Geld.
Was Sie tun sollten
- Nehmen Sie auf Facebook oder anderen Social Media Plattformen keine Freundschaftsanfragen von Personen an, die Sie nicht aus dem realen Leben kennen.
- Realitätscheck: Fragen Sie sich, wie realistisch es ist, dass ein gut situierter, attraktiver Mensch aus einem fernen Land ohne irgendeinen Bezug zu Ihrem Leben plötzlich eine Fernbeziehung mit Ihnen beginnen möchte.
- Seien Sie misstrauisch, wenn das Gegenüber noch vor einem ersten Treffen von der grossen Liebe spricht.
- Überweisen Sie nie Geld an jemanden, den Sie nur aus dem Internet kennen.
- Überprüfen Sie mit der Google-Bildersuche ab (siehe Link unten), ob die Fotos Ihres Gegenübers auch noch woanders im Netz vorhanden sind. Wenn ja, ist das ein Hinweis auf einen Betrug.
Google Bild-Rückwärtssuche
Berichterstattungen über Liebesbetrug
- Interview mit der Präventionsspezialistin - Radiobeitrag SRF
- Er gaukelte der Zürcherin Liebe vor - Artikel im Tagesanzeiger Zürich
- Das üble Spiel der Romantik Betrüger - TV-Beitrag SRF
Helfen Sie mit, Liebesbetrüge zu verhindern
Informieren Sie Ihre Freunde und Bekannte, die (im Internet) auf Partnersuche sind. Informierte Partner-Suchende erkennen die Masche relativ gut, weil sie standardisiert abläuft.
Ich habe bereits Geld überwiesen
Melden Sie sich persönlich bei Ihrer örtlichen Polizeistelle und erstatten Sie eine Strafanzeige. Überweisen Sie kein weiteres Geld an die Betrüger, auch wenn diese grossen Druck auf Sie ausübt.
Wie kann ich einen Liebesbetrug erkennen?
Sie sind auf einen Liebesbetrug hereingefallen?
Keine Panik - Das kann passieren. Wir empfehlen Ihnen:
Kein Geld - Ab sofort kein Geld mehr überweisen.
Kontakt blockieren - Brechen Sie den Kontakt sofort und vollständig ab und blockieren Sie den oder die Betrüger auf allen Kanälen.
Anzeige erstatten - Melden Sie sich persönliche bei der örtlichen Polizeistelle.
Hilfe holen - Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall. Lassen Sie sich helfen.
Weiterführende Informationen
- Schweizersche Kriminalprävention
- Swiss Internet Security Alliance - iBarry
- Liste von Selbsthilfegruppen in der Schweiz