06.09.19
Neue Betrugsmasche - Online Trading von Kryptowährungen
In letzter Zeit häufen sich die Hinweise betroffener Bürger, dass zahlreiche Online Trading Plattformen aggressiv beworben werden, die es allerdings nur auf Geldeinzahlungen abgesehen haben. Gehandelt wird nie und das Geld ist verloren.
Die Betrugsmasche
Die Opfer werden in der Regel via Spam E-Mails, Werbebanner oder soziale Netzwerke auf die Plattformen aufmerksam gemacht. Die Plattformbetreiber nutzen die Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung (Google-Suchergebnisse) und „kaufen“ positive Erfahrungsberichte, um Reputation aufzubauen.
Nachdem sich die Interessenten bzw. Kunden über eine Datenmaske auf der Plattform registriert haben, werden sie unverzüglich – meistens innerhalb weniger Minuten – per E-Mail oder telefonisch aus einem Callcenter heraus, von vermeintlichen Mitarbeitern der Plattform kontaktiert. Im Verlauf des Erstkontakts werden die Opfer ihren persönlichen "Brokern“ zugewiesen, von denen sie in die Funktionsweise der Plattformen eingeführt und zur Zahlung einer "Einlage“ aufgefordert werden.
Teilweise verlangen die Broker auch die Installation einer Remote-Software unter dem Vorwand, den Personen das Benutzerkonto zu erklären und einzurichten. Währendessen stehlen die Betrüger unbemerkt Daten z.B. zu Kreditkarten und Bankkonten. Mit den so erlangten Zugangsdaten überweisen die Betrüger später ohne Wissen der Geschädigten weitere Beträge an sich.
Als Anreiz für höhere Einlagenzahlungen wird den Kunden suggeriert, dass ihnen – je nach Investitionshöhe – von vornherein ein Broker mit langjähriger Berufserfahrung zugeteilt werde und sie eine dementsprechend höhere Renditeaussicht haben.
In der Startphase werden den Kunden erfolgreiche "Trades" mit hohen Gewinnen vorgespiegelt. Hierdurch sollen sie zu weiteren, wesentlich höheren Investitionen verleitet werden. Zahlungen grösserer Beträge erfolgen oftmals auf Auslandskonten (z.B. Montenegro, Tschechien, Vereinigte Arabische Emirate etc.).
Verlangen die Kunden eine Auszahlung oder sind sie nicht mehr zu weiteren Einzahlungen bereit, wird entweder ein durch den Broker verursachter Spekulationsverlust inszeniert oder eine Kontosperrung vorgenommen. Die Kunden haben somit keine Möglichkeit mehr auf Rückgewinnung ihres investierten Geldes. Beschwerden bleiben regelmässig fruchtlos. Wenn es in Vergangenheit zu Auszahlungen kam, dienten diese in der Regel nur als Anreiz für weitere Einzahlungen.
Kurze Zeit später verschwindet i.d.R. auch die Website, auf der sich die Geschädigten zum Online-Handel angemeldet haben.
Berichte in den Medien
- Wegen gefälschten "Blick"-Artikels Opfer einer Krypto Bande geworden
- Schwyzer Arzt betrogen
- Zürcher Ehepaar mit Wetten abgezockt
Was muss ich tun
- Wenn Sie Geld investieren wollen, so kontrollieren Sie, ob die Firma eine Lizenz (*) der Finanzmarktaufsicht FINMA besitzt (siehe Links weiter unten). Besitzt die Firma keine Bewilligung, soll auf keinen Fall Geld investiert werden!
- Gewähren Sie keiner Person Online-Zugang zu Ihrem Computer, der Sie nicht vertrauen und die Ihnen unbekannt ist.
(*) Will eine Person oder ein Unternehmen Gelder von Anlegern entgegennehmen, Versicherungspolicen zeichnen oder Fonds auflegen bzw. verwalten, so braucht es dafür eine Bewilligung der FINMA. Eine Bewilligung erhält nur, wer die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Dies wird durch die FINMA kontrolliert.
Ich habe bereits Geld überwiesen
Wenn die Firma keine Lizenz der FINMA besitzt, ist das Geld in vielen Fällen verloren.
Melden Sie sich bei der örtlichen Polizeistation und erstatten Sie Strafanzeige.
Weiterführende Informationen
- Durch die FINMA bewilligte Firmen
- Durch das Deutsche BaFin bewilligte Unternehmen
- Warnliste der FINMA
- Bericht von Focus Deutschland